„Ich hab Rücken!“

Rückenbeschwerden kennt fast jeder – diese gemeinen Schmerzen im unteren Rücken, zwischen den Schulterblättern oder in der Schulter-Nackenpartie. Ich zumindest kenne kaum jemanden in meinem Umfeld, der nicht schonmal unter Rückenschmerzen gelitten hat. In den Medien wird von Deutschlands Volkskrankheit Nummer 1 gesprochen.
Wie kommt es, dass wir heutzutage solche Probleme habe?
Was sind die Ursachen für Rückenschmerzen?
Und was können wir dagegen tun?

Die vier Hauptursachen für Rückenproblematiken

Bewegungsmangel
Sei es auf der Arbeit oder Zuhause, die meiste Zeit am Tag sitzen wir (natürlich gibt es auch Ausnahmen!). Unser Körper ist nicht für langes Sitzen oder Liegen gemacht. Er braucht Bewegung. Durch langes Sitzen nimmt der Körper eine Fehlhaltung ein, die Muskeln werden nicht mehr bewegt und wir sitzen doch auch oft schief und krumm. Manchmal schaut man auf die Uhr und bemerkt, dass doch schon wieder 1,5 Stunden vorbei sind, in denen man sich nicht bewegt hat. Genau das ist leider Gift für den Rücken.

Einseitige Belastungen
Was sind einseitige Belastungen? Ein typisches Beispiel ist das Tragen der Tasche auf einer Schulter. Jeder Mensch hat eine favorisierte Seite um schwerer Gegenstände hochzuheben oder zu tragen. Auf Dauer gewöhnen sich die Körperstrukturen daran und passen sich ungünstiger weise an. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Fehlstellungen kommen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Beispiele, vor allem auch im berufliche Alltag:
Das Arbeiten am Fließband, wo zB Pakete vom Fließband auf einen Wagen gepackt werden. Oder bei handwerklichen Berufen: Das Halten von Arbeitsmaschinen. Zuletzt auch im Alltag von Eltern: Das Tragen von Babys und Kleinkindern. Meist ist es auch hier so, dass wir unsere Lieblingsseite immer wieder benutzen.

Psyche/Stress
Stress versucht mehr körperliche Beschwerden als wir oft denken. Wenn wir gestresst sind, steht auch unsere Muskulatur ordentlich unter Spannung. Nach einer stressigen Woche würde man sich doch oft am liebsten auf eine Massagbank legen. 

Ernährung
Es gibt inzwischen neuere Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Ernährung mit Rückenschmerzen belegen. Dass Wasser sehr wichtig für die Gesundheit ist, ist nichts Neues. Gerade bei Rückenproblematiken ist es unglaublich wichtig viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Aber auch Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sind inzwischen nachweislich an der Rückengesundheit beteiligt. 

Hilfe bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können, wie oben beschrieben, mehrer Gründe haben. Physisch gesehen, kann es als Ursache grob gesagt um die Faszien, die knöcherne Struktur oder die Muskulatur handeln. Was kann man nun tun?

Faszial gesehen hilft sowohl präventiv als auch akut Faszientraining. In meinen beiden Expertenberichten „Unser faszinierendes Organ – die Faszie“ sowie „Hilfe für verklebte Faszien“ erkläre ich, was eine Faszie überhaupt ist und wie man sie auch im Alltag gut bearbeiten kann. 

Bewegung ist unglaublich wichtig. Wenn wir viel Sitzen, sollten wir alle 20 Minuten die Sitzposition ändern. Da darf man sich auch mal gemütlich hinten anlehnen oder die Beine überschlagen. Wichtig ist, dass wir zwischendurch immer mal wieder zu einem aufrechten Sitzen zurückkommen. 
Zudem sollte man alle 30 Minuten einmal aufstehen – zB zum Drucker/Kopierer gehen oder sich Wasser/Kaffe/Tee in der Teeküchen holen. Dadurch kommt der Körper in eine andere Haltung und die Muskulatur wird bewegt.

Wir verbringen viel Zeit an unserem Arbeitsplatz. Daher sollte dieser optimal für unsere Gesundheit eingerichtet sein. Ein individuelles ergonomisches Coaching kann wirklich viel bewirken.

Bewegte Pausen machen nicht nur Spaß, sondern sind auch sinnvoll. Viele Unternehmen bieten inzwischen nicht nur Rückenkurse nach der Arbeit an, sondern auch bewegte Mittagspausen. Vor allem die Bewegung zwischendurch entspannt die Muskulatur, fördert die Durchblutung und kräftig die entsprechenden Partien, ohne großartig ins Schwitzen zu kommen. 

Auch die Kräftigung der Muskulatur durch ein intensives Rückentraining Zuhause, im Fitnessstudio oder mit einem Personal Trainer ist absolut empfehlenswert. Nur dort, wo Muskulatur ist, kann sie auch ihren Job machen und den Rücken aufrichten. Doch nicht nur die Kräftigung, auch die Dehnung der verkürzten Muskulatur ist ausschlaggebend. Hoch im Kurs steht vor allem die Beinrückseite, die durch das Zusammenwirken der hinteren Muskelkette einen großen Einfluss auf die Rückengesundheit hat. Die Dehnung der seitlichen Halsmuskulatur ist täglich empfehlenswert.

Analyse von Rückenschmerzen

Ein beliebtes Tool – vor allem im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements – ist die Vermessung des Rückens mit der IdiagM360 (ehemals Medimouse). Mit der Idiag wird in drei unterschiedlichen Positionen die Wirbelsäule entlang gefahren. Somit können zum Beispiel muskuläre Dysbalancen oder Verkürzungen analysiert werden. Zudem ermittelt die Software Übungen, die genau auf die Bedürfnisse des Probanden zugeschnitten sind. Dieses Gesundheitstool lässt sich wunderbar in einen Gesundheitstag integrieren.

Ist der Rücken gesund, ist der Mensch glücklich. Entgegen der Vorstellung, dass Rückenschmerzen ok sind und den ein oder anderen schon längere Zeit begleiten, sollte ein beschwerdefreier Körper Normalzustand sein. Um das zu erreichen, muss man auch etwas tun – egal ob präventiv oder als akute Maßnahme!

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